Jacques Delors Centre

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Über unsere Forschungsarbeit

Die Krisen des letzten Jahrzehnts haben die Europäische Union bis ins Mark erschüttert. Weit über einzelne politische Entscheidungen hinausgehend, betreffen sie die Grundstruktur der EU. Durch das Entstehen einer neuen Konfliktlinie, die in vielen europäischen Gesellschaften die Befürworter internationaler Offenheit und nationaler Abgeschiedenheit in Konkurrenz zueinander setzt, entsteht die greifbare Gefahr einer Lose-Lose-Situation, in der europäische Lösungen nicht akzeptiert werden und nationale Lösungen nicht funktionieren.

In unserer wissenschaftlichen Forschung am Jacques Delors Centre versuchen wir, bisherige Entscheidungen und künftige Herausforderungen in diesem Spannungsfeld zu verstehen. Wir beschäftigen uns mit theoretischen Ansätzen und praktischen Lösungen, die über die üblichen Trennlinien zwischen supranationaler Einflussnahme und zwischenstaatlicher Koordinierung hinausgehen. Stattdessen entwerfen wir neue Perspektiven auf ein hochgradig ausdifferenziertes politisches System, das tiefgreifende Integration trotz heftiger Anfeindungen erreicht und in Kernbereiche mitgliedstaatlicher Souveränität vordringt, ohne dadurch föderale Staatlichkeit zu imitieren.

Die Europa-Forschung an der Hertie School baut auf einer lebendigen und expandierenden Forschungsgemeinschaft auf. Unser Team besteht aus Wissenschaftler:innen auf allen Karrierestufen, von Doktorand:innen über Postdoktorand:innen bis hin zu unserer renommierten Fakultät. Für die Zukunft ist es unser Ziel, eine zentrale Anlaufstelle für die originellsten Köpfe der Europa-Forschung zu werden. Hierfür veranstalten wir eine hochkarätige Kolloquiumsserie und bieten flexible Möglichkeiten für Gastwissenschaftler:innen sowie Karrieremöglichkeiten für Nachwuchswissenschaftler:innen.