Grüner Wasserstoff ist ein Eckpfeiler der Industriepolitik und Dekarbonisierungsstrategie der EU. Die EU plant, Milliarden an Subventionen für Wasserstoff auszugeben und einen unterstützenden legislativen Rahmen zu schaffen. Der derzeitige Ansatz birgt jedoch die Gefahr, dass die EU die Gelder falsch einsetzt. Die Herstellung von erneuerbarem Wasserstoff benötigt viel Energie, weshalb Wasserstoff immer vergleichsweise knapp und teuer bleiben wird. Folglich sind viele Wasserstoffanwendungen weder aus wirtschaftlicher Perspektive noch für das Klima sinnvoll. Dennoch unterstützt die EU nahezu alle Wasserstoffanwendungen, ohne deren Erfolgsaussichten ausreichend zu berücksichtigen. In diesem Policy Brief wird argumentiert, dass die EU damit beginnen muss, Verlierer auszusortieren. Wasserstoffanwendungen, die relativ zu ihrem möglichen Mehrwert nur eine geringe Erfolgswahrscheinlichkeit haben, sollten keine öffentlichen Gelder erhalten. Um die EU in die Lage zu versetzen, Verlierer auszusortieren, muss die Kommission bei einzelnen Technologien stärker die Richtung vorgeben, sowie ihre Verwaltungskapazitäten ausbauen.
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