Der Senior Policy Fellow des Jacques Delors Centres fordert EU-Gesetzgeber und Regulierungsbehörden auf, die Regeln für nachhaltige Finanzierungen zu verbessern, um Greenwashing wirksamer zu bekämpfen.
Die EU benötigt jedes Jahr Hunderte von Milliarden Euro an zusätzlichen Investitionen, wenn sie ihre Klimaziele erreichen will. Um die Finanzströme mit nachhaltigen Zielen in Einklang zu bringen, hat die EU ein umfassendes Regelwerk für nachhaltige Finanzierungen erlassen.
Die Umsetzung der neuen Vorschriften verlief jedoch holprig. Politico zitiert aus der neusten Veröffentlichung von Sebastian Mack, dass "komplexe, lückenhafte und uneinheitliche Vorschriften, ein Ungleichgewicht zwischen wenig grünen Investitionen und einer starken Nachfrage nach nachhaltigen Finanzprodukten sowie Greenwashing-Vorwürfe gegen große Player der Fondsmanagement- und ESG-Ratingbranche sowohl für Emittenten als auch für Investoren Unsicherheit schaffen".
Das Risiko des ‚Greenwashings‘ - der Praxis, irreführende Angaben über die Nachhaltigkeit eines Produkts zu machen - ist nicht nur für die Verbraucher, sondern auch für die Klimaziele der EU problematisch. "Wenn der Rechtsrahmen den Finanzmarktteilnehmer:innen keine Sicherheit bietet, kann er nicht die Gelder mobilisieren, die wir für die Transformation der europäischen Wirtschaft benötigen", so Mack.
Um die Umsetzung der Regeln zu erleichtern, ist es angebracht, übermäßige Berichtsanforderungen zu vereinfachen und zu straffen. Mack warnt jedoch, dass der Bürokratieabbau "das Funktionieren der Transparenzregeln nicht gefährden darf".
Um ihren Vorsprung im Bereich der nachhaltigen Finanzen zu halten, sollte die EU ihren Rechtsrahmen stärken, damit er irreführende Geschäftspraktiken nicht länger zulässt. "Nur wenn es Europa gelingt, seine Regeln anwendbar und sicher gegen Greenwashing zu machen, werden sie im globalen Kontext relevant bleiben", so Mack.
Lesen Sie den Artikel von Politico hier. Den Policy Brief von Sebastian Mack finden Sie hier.