Europa braucht keine Regulierungspause, sondern bessere Gesetzgebung. In Rekordzeit hat die EU ein umfassendes Offenlegungsregime für nachhaltige Finanzen eingeführt. Doch das neue Regelwerk ist kompliziert in der Umsetzung, anfällig für irreführende Werbung, und bietet nachhaltigen Anlegern kaum Orientierung. Trotz detaillierter Regeln haben die Finanzmarktteilnehmer unterschiedliche Erwartungen an nachhaltige Anlageprodukte und sind nicht gefeit vor Greenwashing, bei dem Emittenten - absichtlich oder unabsichtlich - irreführende Angaben zur Nachhaltigkeit machen. Damit private Investitionen den Übergang zu einer nachhaltigen europäischen Wirtschaft finanzieren, schlägt dieser Policy Brief kurzfristige Maßnahmen zur Bekämpfung von Greenwashing vor sowie Reformen, die in der nächsten Legislatur verabschiedet werden sollten. Damit die EU ihren Status als globaler Maßstab für nachhaltige Finanzen wahren kann, müssen Gesetzgeber und Regulierungsbehörden dringend die bestehenden Regeln verbessern und sicherstellen, dass sie in allen Mitgliedstaaten einheitlich angewendet werden.