Zum 70. Jahrestag der Genfer Flüchtlingskonvention mahnen Policy Fellow Lucas Rasche und Migrationsforscherin Judith Kohlenberger die EU, sich auf das zentrale Versprechen der Konvention zu konzentrieren und nicht auf die Illusion einer "Festung Europa".
Am 70. Jahrestag ihrer Verabschiedung steht das zentrale Versprechen der Genfer Flüchtlingskonvention, dass niemand mit einer “begründeten Furcht vor Verfolgung” zurückgewiesen werden darf, in krassem Widerspruch zur Situation an Europas Grenzen. In ihrem Gastbeitrag argumentieren Migrationsforscherin Judith Kohlenberger und Policy Fellow Lucas Rasche, dass der EU eine wesentliche Rolle zukommt, dieses Versprechen der Flüchtlingskonvention zu garantieren. Dabei rufen die Autor:innen die EU und ihre Mitgliedstaaten dazu auf, den Weg für eine Politik der konsequenten Humanisierung zu ebnen. Sie plädieren erstens dafür, die Auslagerung europäischer Asylpraktiken in Einklang mit der Genfer Konvention zu bringen, dazu gehören menschenrechtskonforme Abkommen mit Partnerländern. Zweitens fordern die Autor:innen die Schaffung sicherer und legaler Fluchtrouten nach Europa. Drittens, argumentieren die beiden, braucht es ein Umdenken im Umgang mit Fluchtursachen.
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