
Bei einer öffentlichen Anhörung in Brüssel unterstrich der Senior Policy Fellow für Finanzmärkte die wachsende Bedeutung von Nicht-Bank-Finanzinstituten (NBFI) im Finanzsystem, die mit ihrer Verflechtung mit traditionellen Banken verbundenen Risiken und die Notwendigkeit einer stärkeren EU-weiten Aufsicht.
Am 19. März 2025 sprach Senior Policy Fellow Sebastian Mack vor dem Ausschuss für Wirtschaft und Währung (ECON) des Europäischen Parlaments über die Angemessenheit des makroprudenziellen Rahmens für Nicht-Bank-Finanzinstitute (NBFI). Im Rahmen der öffentlichen Anhörung wurden vier Expert:innen eingeladen, um ihr Wissen und Perspektiven zu diesem Thema zu teilen. Neben Mack sprachen Francesco Mazzaferro vom Europäischen Ausschuss für Systemrisiken, Julia Symon von Finance Watch und Peggy Steffen vom BVI Bundesverband Investment und Asset Management vor dem Ausschuss.
„Während die Agenda zur Kapitalmärkteunion - jetzt umbenannt in Spar- und Investitionsunion - darauf abzielt, die Abhängigkeit Europas von den Banken zu verringern, sind die Intermediationsaktivitäten von NBFIs und Banken eng miteinander verflochten - und damit auch ihre Risiken“, erklärte Sebastian Mack. Er betonte diese wachsende Verflechtung zwischen Banken und NBFI und warnte davor, dass Banken NBFI durch Darlehen und Kreditlinien eine Hebelwirkung verleihen, was die finanzielle Instabilität verstärken könnte.
Er wies auch darauf hin, dass „die Undurchsichtigkeit der privaten Märkte es ermöglicht, Risiken von gut regulierten Banken in NBFI-Sektoren mit geringeren Transparenzanforderungen zu verlagern“. Im Hinblick auf diese undurchsichtigen Berichtspraktiken und die zunehmenden Bedenken, dass Banken emmissionsintensive Vermögenswerte an NBFI auslagern, argumentierte Mack, dass „die privaten Finanzunternehmen ihren Leverage und relevante Engagements gegenüber Banken, Prime Brokern und anderen regulierten Unternehmen umfassender offenlegen sollten.“
Was die Aufsicht betrifft, kritisierte Sebastian den fragmentierten EU-Aufsichtsrahmen: „Es gibt keinen wirksamen Mechanismus zur Koordinierung von Maßnahmen auf EU-Ebene.“ Er schlug vor, der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) mehr Aufsichtsbefugnisse über systemrelevante NBFIs zu geben und den Datenaustausch zwischen den Regulierungsbehörden zu verbessern.
Sebastian schloss mit der dringenden Aufforderung an die EU, zu handeln: „Angesichts der strukturellen Schwachstellen im NBFI-Sektor sollte die EU die notwendigen Reformen des makroprudenziellen Rahmens nicht auf die lange Bank schieben. Die weitere Integration der Finanzaufsicht auf EU-Ebene und die Erhöhung der Transparenz durch zusätzliche Berichterstattung werden wahrscheinlich auf Widerstand stoßen. Diese Maßnahmen sind jedoch unerlässlich, um die nützliche Rolle zu unterstützen, die Nicht-Banken bei der Finanzintermediation spielen“.
Sein Beitrag unterstrich die Notwendigkeit dringender regulatorischer Aktualisierungen, um sicherzustellen, dass die NBFIs zum europäischen Finanzsystem beitragen, anstatt es zu destabilisieren.
Eine Aufzeichnung der Anhörung ist im Multimedia Centre des Europäischen Parlaments abrufbar.
Eine schriftliche Version des Statements von Sebastian Mack ist hier verfügbar.