Johannes Lindner, Co-Direktor des Jacques Delors Centre seit Oktober 2022 und Henrik-Enderlein-Fellow der Stiftung Mercator, hat Table.media ein Interview gegeben.
Wo sieht Johannes Lindner die Rolle des Jacques Delors Centre in den aktuellen politischen Debatten? "Extrem spannend finde ich die Frage, was die europäische Dimension der Zeitenwende ist." Im Bereich der Sicherheit sehe er die meisten Veränderungen seit Kriegsbeginn, während andere Bereiche noch hinterherhinken. "Das zu begleiten und eine Europa-Strategie zur Zeitenwende auszuformulieren, da sehe ich unsere Rolle."
Wenn er über die wichtigsten Politikfelder für die kommenden Jahre nachdenkt, hebt Johannes Lindner zwei Punkte hervor: Zum einen, wie Europa mit den Herausforderungen der Klimakrise und der Energiesicherheit umgeht. Zum anderen, wie die Zukunft des Binnenmarktes aussehen könnte: "Die Abhängigkeit vom Welthandel wird in dieser Form nicht ohne Anpassung weitergehen können."
Mit Blick auf seine eigene Rolle und die Verbindung zwischen Think Tank und akademischer Arbeit stellt er schließlich fest: "Ich habe ein gutes Gefühl, was politisch funktionieren kann und was nicht. Bei der EZB habe ich in den vergangenen zehn Jahren erlebt, was möglich ist, wenn Europa in einer Krise handeln muss und die Staaten alle zusammenarbeiten."
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