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08.07.2024

Johannes Lindner darüber, wie eine Regierungskoalition in Frankreich gebildet werden könnte

[Translate to German:] The Socialists around Olivier Faure celebrate the victory of the left-wing alliance in the French parliamentary elections. However, the parties in the alliance are facing difficult talks. (Imago)

Nach den Parlamentswahlen in Frankreich haben die Gespräche über die Formierung einer neuen Regierung begonnen. Die linksgerichtete Allianz "Nouveau Front Populaire" (NFP) beansprucht den Wahlsieg und damit den Posten des/der Premierminister:in für sich und kündigte am Montag an, innerhalb einer Woche eine:n Kandidat:in zu präsentieren.

Die Parteien der Allianz stehen jedoch vor schwierigen Verhandlungen: Prominente Vertreter:innen der Sozialisten, Kommunisten und Grünen haben sich explizit gegen Jean-Luc Mélenchon, dem radikalen Vorsitzenden der stärksten linksgerichteten Partei, "La France Insoumise" (LFI), als Regierungschef positioniert.

Johannes Lindner, Co-Direktor des Jacques Delors Centre, sieht das Parteiensystem in einem "Prozess einer tiefgreifenden Re-Organisation". Die unklaren Mehrheitsverhältnisse bedeuten ebenfalls einen Machtwechsel: "Die Wahlergebnisse stärken das Parlament und schwächen den Präsidenten", erklärt er. Im Ergebnis hängt es von den Parteien ab, die Mehrheit in den kommenden Tagen und Wochen neu zu organisieren. "Emmanuel Macron wird höchstens eine Rolle als Moderator haben, die ihm als Präsident sicher nicht leicht fallen wird."

Mehr über die außergewöhnliche Situation für Frankreich und die möglichen Szenarien erfahren Sie bei Table.Media sowohl auf Deutsch als auch Englisch.