Pressemitteilung
06.08.2021

Michael-Endres-Preisträger Antoine Vauchez wird Gastprofessor

Seine Forschung zeichnet sich durch ein hohes Maß an Interdisziplinarität an der Schnittstelle zwischen Politik- und Rechtswissenschaft aus, wobei der Schwerpunkt auf Europas unabhängigen Expertengremien und deren Herausforderungen durch Technokratie und Populismus liegt.

Berlin, 6.August 2021. Der Michael-Endres-Preisträger Antoine Vauchez wird mit Beginn des neuen akademischen Jahres im September als Gastprofessor am Jaques Delors Centre tätig sein. 
Antoine Vauchez ist Forschungsprofessor für politische Soziologie und Recht am Nationalen Zentrum für wissenschaftliche Forschung der Universität Paris 1-Sorbonne und ständiger Gastprofessor am iCourts-Kompetenzzentrum in Kopenhagen. Vauchez beschäftigt sich mit historischer, politischer und kritischer Rechtssoziologie und erforscht Bereiche wie internationale Gerichte, Justizpolitik und Recht im Zusammenhang mit transnationaler Politik und der Europäischen Union.  

Zuvor war er Post-Doktorand an der American Bar Foundation (Northwestern University), Marie-Curie-Stipendiat am Robert-Schuman-Zentrum (EUI) und Gastprofessor an verschiedenen Universitäten (Universität Amsterdam, Columbia University, Luiss, NYU Jean Monnet Center, Université libre de Bruxelles).

Während seiner Zeit am Jacques Delors Centre möchte er seine Forschung auf Europas unabhängige Expertengremien wie den Europäischen Gerichtshof, die Europäische Kommission und die Europäische Zentralbank und deren Umgang mit den Herausforderungen von Technokratie und Populismus konzentrieren. Darüber hinaus möchte er die Diskussion über die Reform der wirtschaftspolitischen Steuerung der EU fortsetzen, insbesondere in dem neuen Kontext, der durch den Europäischen Konjunkturfonds eröffnet wurde. Dies ist ein hervorragendes Feld, um zum Alleinstellungsmerkmal des Zentrums beizutragen, das eine Brücke zwischen akademischer Forschung und politischer Analyse schlägt. 

Der Michael-Endres-Preis ist nach dem langjährigen Vorsitzenden und derzeitigen Ehrenvorsitzenden des Kuratoriums der Hertie-Stiftung Michael Endres benannt, der 2003 maßgeblich an der Gründung der Hertie School beteiligt war und ihre erfolgreiche Entwicklung seither mitgestaltet hat. Den Vorsitz der Auswahlkommission hat der ehemalige Bundespräsident Horst Köhler inne. Zu den früheren Preisträgern des Michael-Endres-Preises gehören Frank Schimmelfennig (2020), Adrienne Héritier, Kathleen Thelen (beide 2019), Anne-Marie Slaughter (2018) und Theodor Baums (2017).

Vauchez ist Co-Autor des Buches "The Neoliberal Republic - Corporate Lawyers, Statecraft, and the Making of Public-private France" (Cornell University Press, 2020), das er gemeinsam mit Pierre France verfasst hat, sowie des Buches "How to Democratize Europe" mit Stéphanie Hennette, Thomas Piketty und Guillaume Sacriste (Harvard University Press, 2019). Zu seinen Veröffentlichungen gehören auch eine Monografie über eine neue Erzählung der rechtlichen Integration Europas (L'Union par le droit, Paris, Presses de Sciences Po, 2013) und ein Sammelband mit Bruno de Witte über das transnationale Feld des europäischen Rechts (Lawyering Europe. European Law as a Transnational Legal Field, Oxford, Hart, 2013).

Die Hertie School in Berlin bereitet herausragend qualifizierte junge Menschen auf Führungsaufgaben im öffentlichen Bereich, in der Privatwirtschaft und der Zivilgesellschaft vor. Sie bietet Masterstudiengänge, Executive Education und Doktorandenprogramme an. Als universitäre Hochschule mit interdisziplinärer und praxisorientierter Lehre, hochklassiger Forschung und einem weltweiten Netzwerk setzt sich die Hertie School auch in der öffentlichen Debatte für „Good Governance“ und moderne Staatlichkeit ein. Die Hertie School wurde 2003 von der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung gegründet und wird seither maßgeblich von ihr getragen. Sie ist staatlich anerkannt und vom Wissenschaftsrat akkreditiert. www.hertie-school.org