Forschung
13.09.2021

Welche Regelungen für die Gig-Economy?

Plattformen sind eine neue Organisationsform, die viele Branchen umgestaltet und die Art und Weise verändert, wie wir im täglichen Leben miteinander umgehen. Ganz allgemein vermitteln Plattformen soziale und wirtschaftliche Interaktionen online (Kenney und Zysman 2016; Van Dijck et al., 2018). Wenn wir uns anschauen, wie Plattformen in der Wirtschaft eingesetzt werden, sehen wir, dass Plattformen insbesondere als digitale Marktplätze genutzt werden, die eine große Anzahl von Anbietern mit einer großen Anzahl von Verbrauchern verbinden. Bei den Anbietern handelt es sich nicht nur um professionelle Anbieter, sondern auch um Einzelpersonen, die als unabhängige Auftragnehmer Einkommen erzielen. Beispiele sind Uber für Taxidienste, Helpling für Reinigungsdienste und Deliveroo für Essenslieferungen. Solche über Online-Plattformen vermittelten einmaligen Dienstleistungen werden heute gemeinhin als Gig-Economy bezeichnet, bei der es sich um "ex ante festgelegte, bezahlte Aufgaben handelt, die von unabhängigen Auftragnehmern ausgeführt und über Online-Plattformen vermittelt werden" (Koutsimpogiorgos et al., 2020, S. 525). Der Begriff Gig bezieht sich also auf den Handel mit diskreten Aufgaben (Taxifahrt, Reinigungsjob, Lieferdienst), bei denen der Gig-Worker pro Gig separat bezahlt wird.

Koen Frenken ist Full Professor für Innovationsstudien am Kopernikus-Institut für nachhaltige Entwicklung der Universität Utrecht. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Innovation, Plattform- und Sharing-Economies, Evolutionsökonomie und institutionelle Soziologie.

Koen Frenken (2021). What regulations for the gig economy? Governing Work in the Digital Age.

Foto: CC Kadarius Seegars, Quelle: Unsplash