Forschung
06.11.2021

Aufkommende illiberale Normen: Russland und China als Verfechter der Überwachung von Internetinhalten

Dieser Artikel leistet einen Beitrag zum Verständnis autoritärer Staaten als Normunternehmer von Inhaltskontrollnormen und konzentriert sich dabei auf zwei unterschiedliche, aber nebeneinander bestehende Strategien, die Russland und China zur Förderung und Entwicklung von Internet-Governance-Normen anwenden. Die Studie zeigt, dass diese Länder eine Kombination aus Sozialisierungs- und Überzeugungsstrategien anwenden. Sie wenden eine sequenzielle Strategie der regionalen Koalitionsbildung an, um Unterstützung zu schaffen, und erweitern dann die Reichweite einer Norm über internationale Organisationen. Diese Normunternehmer passen ihre Strategien je nach dem Grad der Normverinnerlichung an unterschiedliche Zielgruppen an. Der Artikel zeigt, dass eine Neubewertung der Normtheorie in einem breiteren Kontext die Ausweitung auf illiberale Normen und illiberale Akteure ermöglicht, aber auch die Grenzen aufzeigt, da die Anwendbarkeit von Strategien wie "naming and shaming" in Frage gestellt werden sollte.

Daniëlle Flonk (2021). Emerging illiberal norms: Russia and China as promoters of internet content control, Oxford Academic. 

Bild: CC Franck, Quelle: Unsplash