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Die EU braucht eine neue Migrationsdiplomatie

  • Die EU misst dem Grenzschutz und der Rückführung abgelehnter Asylsuchender unverhältnismäßig viel Bedeutung zu in ihrer Kooperation mit Drittstaaten. Das wiederum geht auf Kosten anderer außenpolitischer Ziele.
     
  • Zwei Gründe verdeutlichen, warum dies jetzt besonders problematisch ist. Erstens ist die EU auf Drittstaaten angewiesen in ihren Bemühungen, das russischen Regimes wegen seines Angriffskrieges gegen die Ukraine international weiter zu isolieren. Und zweitens steht die EU aufgrund eines weit verbreiteten Fachkräftemangels unter Druck, Partnerschaften mit Drittländern im Bereich der Arbeitsmigration zu schließen.
  • Aus diesen Gründen muss die EU ihre bisherige Migrationsdiplomatie überarbeiten. Dies erfordert die Abkehr von einer vorwiegend innenpolitischen Agenda mit kurzfristigen Zielen hin zu einer Berücksichtigung migrationspolitischer Initiativen als Teil der geopolitischen Ambitionen Europas. Um das umzusetzen braucht es jedoch eine ausgewogenere Priorisierung an Interessen in der Zusammenarbeit mit Drittländern.
     

Foto: Karolina Grabowska, Quelle: Pexels