Politik
24.10.2014

Strukturreformen in der Eurozone

In ihrem Policy Paper analysiert Eulalia Rubio, Senior Research Fellow bei Notre Europe – Jacques Delors Institute, die Diskussion um Strukturreformen in der Eurozone. Sie stellt fest, dass die Ziele, die den Forderungen nach Reform zugrunde liegen, oft unklar bleiben, was die Entwicklung geeigneter Maßnahmen zu deren Unterstützung erschwert.

Rubio argumentiert, dass Strukturreformen aus drei Gründen wünschenswert sein können: (1) Um die Wettbewerbsfähigkeit der Eurozone insgesamt zu erhöhen, (2) um Unterschiede in der Wettbewerbsfähigkeit zwischen einzelnen Ländern der Eurozone zu reduzieren und (3) um die Anpassungsfähigkeit der Eurozone gegenüber externen Schocks zu erhöhen. Für jedes dieser Ziele empfiehlt sie einen separaten Ansatz:

  • Die gesamteuropäische Wettbewerbsfähigkeit könnte gestärkt werden, wenn Reformanstrengungen und deren Kosten stärker in den EU-Haushaltsregeln berücksichtigt würden.
  • Europäische Unterstützung beim Aufbau einer effizienten Verwaltung in schwächeren Mitgliedsstaaten könnte helfen, Unterschiede innerhalb der Eurozone zu verringern.
  • Die Attraktivität von Reformen, die die Anpassungsfähigkeit der Eurozone verbessern, könnte durch nichtfinanzielle Anreize erhöht werden. Rubio schlägt vor, langfristig einen europäischen Stabilisierungsmechanismus einzurichten und den Zugang zu diesem an Mindeststandards zu knüpfen.

Dr. Eulalia Rubio ist Senior Research Fellow am Institut Jacques Delors Paris, davor arbeitete sie an der Pompeu Fabra Universität in Barcelona.

Bild: CC Clint Budd, source: flickr.com