Politik
15.09.2016

Rückblick auf die Eurokrise

Seit Beginn der Eurokrise sind mehr als fünf Jahre vergangen. Doch noch immer gibt es keinen Konsens über die Ursachen der Krise. Ohne eine geteilte Diagnose ist es jedoch schwer, an Lösungen zu arbeiten. Jörg Haas und Katharina Gnath zeigen in diesem Policy Paper, dass den meisten Krisendiagnosen eine gemeinsame Erklärung zugrunde liegt: Sie weisen alle auf die wichtige Rolle von Ungleichgewichten hin, sowohl im Bereich der privaten als auch der öffentlichen Schulden. Vor diesem Hintergrund lässt sich ein kohärentes Bild über die Krisenursachen und die Ansteckungseffekte zeichnen. Die Autoren beschreiben die Krise anhand von vier Hauptphasen: Eine Phase der Divergenz, gefolgt von einer Phase von akuter Krisenbekämpfung. Daran schließt sich eine Phase von ersten strukturellen Reformen an der Euro-Architektur an. Die aktuelle Phase zeichnet sich durch eine expansive Geldpolitik aus, die sich zunehmender Kritik ausgesetzt sieht. Der Euroraum ist weiterhin gefährdet und bedarf dringender Reformen – die Gefahr ist sonst zu groß, dass wir unvorbereitet in eine neue Krise geraten.

Bild: CC Anthony Easton, Source: flickr