Die Europäische Kommission hat vorgeschlagen, die noch ausstehenden Elemente der internationalen Bankenreformen, die im Zuge der globalen Finanzkrise vereinbart wurden, umzusetzen. Die finalen Basel-III-Vorschriften sollen die Unterschätzung von Risiken durch Banken, die interne Modelle verwenden, eindämmen. Die Einführung des Output Floors als Untergrenze für die Bestimmung der Eigenkapitalanforderungen der Banken wird den fairen Wettbewerb zwischen den Banken mit und ohne interne Modelle verbessern. Der Output Floor wird vor allem Kredite an große, nicht geratete Unternehmen betreffen. Sebastian Mack geht davon aus, dass die daraus resultierende Kapitalerhöhung für die Banken verdaulich ist und nur begrenzte Auswirkungen auf die Realwirtschaft hat.
Eine Verpflichtung für alle EU-Unternehmen, sich ein externes Rating zu besorgen, würde die Auswirkungen des Output Floors nicht abmildern, da nur ein Bruchteil der Unternehmen eine hohe Kreditwürdigkeit aufweist. Allerdings würde eine Erhöhung der Ratingabdeckung europäischer Unternehmen den Banken zusätzliche Informationen über ihre Kreditnehmer liefern und damit ihre Risikomanagement verbessern. Mangels einer öffentlichen europäischen Rating-Agentur sollten die nationalen Zentralbanken dem Beispiel der Banque de France folgen und öffentliche Rating-Register für große Unternehmen in der EU einrichten.