Politik
31.05.2016

Großbritannien nach dem „Brexit-Referendum“: Fünf Szenarien

Nach dem Referendum in Großbritannien, wird es einen „clear cut“ nicht geben, denn Großbritannien ist wirtschaftlich eng mit der EU verflochten und auf die EU, seinen wichtigsten Exportmarkt, als Handelspartner angewiesen. Ein erweitertes Freihandelsabkommen, wie mit Kanada, oder die Vielzahl an bilateralen Verträgen, die die EU mit der Schweiz verbinden, werden Großbritannien als neue Kooperationsgrundlage mit der EU nicht weit genug gehen.

Wichtig wird den Briten sein, Finanzmarktdienstleistungen in der EU anbieten zu dürfen – ein für die britische Wirtschaft essentieller Bereich. Dort darf Großbritannien nur wie bisher agieren, wenn das Königreich direkt in den Binnenmarkt der EU eingebunden ist. Von den aktuell existierenden Modellen der Kooperation mit der EU kommt für Großbritannien somit nur das norwegische Modell in Frage. Eine direkte Einbindung in den Binnenmarkt würde jedoch auch bedeuten, dass Großbritannien in das EU-Budget einzahlt, die Personenfreizügigkeit zwischen Großbritannien und der EU nicht einschränkt wird und dass Großbritannien EU-Regulierungen umsetzt, bei deren legislativer Konzeption das Land kein Mitspracherecht hat.

Die bisher existierenden Formen der Kooperation mit der EU scheinen auf Grund des mangelnden Mitspracherechts unattraktiv für die Briten zu sein. Doch wie könnte es nach dem Referendum am 23. Juni konkret weitergehen?

Bild: CC Kevin Friery, Source: flickr.com