Die Banken in der EU haben bislang dem Sturm aus Pandemie, Krieg in der Ukraine und drastischen Zinserhöhungen getrotzt. Der Zusammenbruch der Credit Suisse und dreier US-amerikanischer Technologie-Banken macht jedoch deutlich, wie schnell das Vertrauen von Anlegern und Gläubigern schwinden kann, so dass Aufsichtsbehörden und Regierungen eingreifen müssen. Während in den USA und der Schweiz durch rasches und entschlossenes Handeln eine systemische Bankenkrise verhindert werden konnte, hätte die EU Schwierigkeiten, die Finanzmärkte in einer vergleichbaren Krise zu stabilisieren. Um das Vertrauen in ihr Bankensystem zu stärken, ist es daher höchste Zeit, dass die EU die Bankenunion vorantreibt. Um die Sache in den Griff zu bekommen, sollte die EU 1) die Widerstandsfähigkeit der Banken durch strenge aufsichtsrechtliche Vorschriften verbessern, anstatt neue Verwundbarkeiten zu schaffen, 2) den Rahmen für das Krisenmanagement glaubwürdiger gestalten, damit Banken ohne den Einsatz von Steuergeldern scheitern können, und 3) europäische Sicherheitsnetze für die Bankenabwicklung und die Einlagensicherung einführen, um einer systemischen Krise standzuhalten.
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